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Aufarbeitung des Kolonialismus

Drei Bronzen aus Benin im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe

Aus der deutschen Kolonialgeschichte resultiert eine besondere historische Verantwortung. Ein wichtiges kulturpolitisches Anliegen der Bundesregierung ist es daher, sich kritisch mit der deutschen Kolonialvergangenheit auseinanderzusetzen, im partnerschaftlichen Dialog mit den Herkunftsländern und -gesellschaften die internationale Zusammenarbeit zu stärken und Objekte aus kolonialen Kontexten zurückzugeben.

In Deutschland gibt es viele Objekte in Museen und Sammlungen, die im Kontext des europäischen Kolonialismus stehen. Diese Objekte stammen nicht nur aus ehemaligen deutschen Kolonien, sondern auch aus anderen kolonialen Zusammenhängen.

Solche Objekte existieren in fast allen Museumssparten. Nicht nur in ethnologischen Museen, sondern auch in naturkundlichen, historischen oder Heimatmuseen sind Objekte aus ehemaligen Kolonien zu finden.

Deutsche Kolonialgeschichte
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtete das Deutsche Reich verschiedene Kolonien, wobei die Gebiete in Südwestafrika, Ostafrika, Togo und Kamerun den Schwerpunkt bildeten. Dazu kamen Territorien in Nordostchina und im Südpazifik. Bereits zuvor gab es Versuche überseeischer Expansionen, auch waren Deutsche am transatlantischen Sklavenhandel beteiligt. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Deutschland seine Kolonien gemäß den Bestimmungen des Versailler Vertrages aufgeben.

Zur historischen Verantwortung der Bundesregierung gehört es, zu erforschen, wem die Objekte ursprünglich gehörten und auf welchem Weg sie nach Deutschland kamen. Im partnerschaftlichen Dialog mit den Herkunftsländern und -gesellschaften soll ein angemessener Umgang mit diesen Objekten sowie mit möglichen Rückgabeverlangen gefunden werden.

Rückgaben und Kooperation

Zahlreiche Kulturgüter, die sich in den Sammlungen europäischer Museen befinden, wurden von den Kolonialmächten geraubt oder gelangten dorthin auf heute ethisch nicht mehr vertretbare Weise. Die Aufarbeitung dieser oft gewaltsamen und leidvollen Vergangenheit ist der Bundesregierung ein zentrales Anliegen. Sie ist auch eine wichtige Voraussetzung für eine Neuausrichtung der Kulturpolitik.

Benin-Bronze im Humboldt Forum

Provenienz­forschung und Digitalisie­rung

Um die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte voranzutreiben, unterstützt die Bundesregierung die Provenienzforschung sowie die Digitalisierung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Ziel ist es, fragliche Bestände so der breiten Öffentlichkeit und auch möglichen Anspruchstellern aus den Herkunftsländern zugänglich zu machen.

Wissenschaftlerinnen des Museums Association of Namibia und des Ethnologischen Museums in Berlin im Austausch

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