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Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei Gedenkveranstaltung in Izieu bei Lyon: „Die ermordeten Kinder von Izieu verpflichten uns, für ein Europa der Menschenwürde einzutreten.“

Thema: Pressemitteilung

Samstag, 06. April 2024

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat heute an einer Gedenkveranstaltung im französischen Izieu teilgenommen. Während des NS-Besatzung lebten dort in einem Kinderheim über einhundert jüdische Kinder, deren Eltern überwiegend bereits deportiert wurden. Am 6. April 1944 führten Gestapo und deutsche Wehrmacht eine Razzia durch, infolgedessen 44 Kinder und 7 Betreuerinnen und Betreuer verschleppt und später ermordet wurden. Die Gedenkstätte Maison d’Izieu ist einer der wichtigsten Orte Frankreichs zum Gedenken an die Verbrechen der Besatzungsherrschaft des nationalsozialistischen Deutschlands.

Zum 80. Jahrestag der Razzia erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Die Deportation und Ermordung der Kinder von Izieu steht stellvertretend für die Verbrechen, die das nationalsozialistische Deutschland in ganz Europa und insbesondere auch in Frankreich verübt hat. In Izieu fanden jüdische Kinder Zuflucht, sie wurden von der Gestapo und Wehrmacht verschleppt und ermordet, weil sie Jüdinnen und Juden waren. Vor dieser Razzia konnten viele Kinder dank dieses Kinderheims gerettet und in sichere Orte gebracht werden. Es hat mich tief berührt, heute mit ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern zu sprechen, die dank des Maison d’Izieu den Holocaust überlebt haben. Sie sind wichtige und engagierte Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für das, was hier geschehen ist.

Das Gedenken an die Razzia von Izieu vor genau 80 Jahren erinnert an die besondere Verantwortung, die für Deutschland bis heute aus dem Menschheitsverbrechen des Holocaust erwächst. Daraus ergibt sich auch eine besondere Verpflichtung Deutschlands, sich für ein starkes gemeinsames Europa einzusetzen. Frankreich und Deutschland sind heute enge Partner – das ist eine große Errungenschaft und ein großes Glück. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir eine starke deutsch-französische Zusammenarbeit, um gemeinsam den Schutz der Menschenwürde gegen Antisemitismus und Rassismus, gegen Hass und Hetze in Europa zu verteidigen. 

Es war mir deshalb eine besondere Ehre, zu diesem wichtigen Jahrestag vom Maison d’Izieu zu dieser Veranstaltung eingeladen worden zu sein.“

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