Am 27. Januar gedenkt Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag wurde vor 78 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Allein sechs Millionen jüdische Menschen fielen dem NS-Vernichtungsapparat zum Opfer. In diesem Jahr liegt am Gedenktag erstmals ein besonderer Fokus auf den queeren Opfern des Nationalsozialismus.
„Wie kein anderer Tag erinnert uns der 27. Januar an das Versprechen aus Artikel 1 unseres Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar“, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth anlässlich des Gedenktags. Dieses Versprechen für unser Zusammenleben verweise direkt auf den beispiellosen Zivilisationsbruch des Holocaust, so die Staatsministerin.
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo während derNS-Gewaltherrschaft mehr als eine Million Menschen ermordet worden waren. Auschwitz sei und bleibe Mahnung an uns alle. Niemand könne sich von den bitteren Lehren des Holocaust ausnehmen, betonte die Staatsministerin. „Aus diesem Bewusstsein heraus schulden wir all jenen, die heute bedroht sind von Antisemitismus, Rassismus, Homophobie oder Antiziganismus, unser couragiertes Eintreten für unser Versprechen an die Menschenwürde.“
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wurde 1996 vom damaligen Bundespräsident Roman Herzog in Deutschland eingeführt. Seit 2005 – dem 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau – wird mit dem International Holocaust Remembrance Day am 27. Januar auch weltweit der Opfer des Holocaust gedacht.
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Anlässlich des Holocaust-Gedenktages fanden in Berlin an verschiedenen Stellen Gedenkveranstaltungen statt. Kulturstaatsministerin Roth gedachte an den vier zentralen Mahnmalen der Opfer und legte Kränze nieder.
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Am Vormittag nahm die Staatsministerin außerdem an der Gedenkstunde des Deutschen Bundestages für dieNS-Opfer teil. Im Mittelpunkt der Gedenkstunde standen in diesem Jahr erstmals die Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität im Nationalsozialismus verfolgt wurden. In den zwölf Jahren der nationalsozialistischen Diktatur wurden queere Menschen ausgegrenzt und diskriminiert, 50.000 Männer von derNS-Justiz verurteilt, 10.000 bis 15.000 in Konzentrationslager gesperrt, mehr als die Hälfte von ihnen wurde ermordet.
Aktionswoche #everynamecounts
Ein Zeichen gegen Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus setzt auch das Projekt #everynamecounts der Arolsen Archives. Freiwillige können den Opfern des Nationalsozialismus ein digitales Denkmal setzen, indem sie anhand von Original-Dokumenten bei der Digitalisierung von Daten zuNS-Verfolgten helfen. Anlässlich des Holocaust-Gedenktags lief bis zum 29. Januar eine Aktionswoche mit dem Ziel, Häftlingskarten aus dem ehemaligenKZzu digitalisieren. Auch nach Ablauf der Frist können Interessierte über dieKampagnenseiteweiterhin an dem Projekt mitarbeiten. „Jeder kann einen entscheidenden Beitrag leisten", betont Kulturstaatsministerin Roth, die Schirmfrau des Projekts ist.
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