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Roth: Nicht etwa eine Lücke – ein Abgrund

Thema: Gender Pay Gap in der Kultur

Dienstag, 07. März 2023

Noch immer sind Frauen in Deutschland deutlich schlechter gestellt als ihre männlichen Kollegen. Das zeigt sich nicht zuletzt beim Gehalt, wie auch der diesjährige Equal Pay Day deutlich macht. In der Kulturbranche sieht es sogar noch schlechter aus als in anderen Bereichen. Anspruch und Wirklichkeit fielen hier brutal auseinander, so Kulturstaatsministerin Roth.

Zwei musizierende Frauen. Eine Frau singt an einem Mikrofon, die andere Frau spielt an einer E-Gitarre.

66 Tage pro Jahr arbeiten Frauen in Deutschland im Vergleich zu Männern branchenübergreifend unbezahlt, im Kulturbereich sind es sogar noch mehr.

18 Prozent verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich weniger als Männer – in der Kulturbranche sind es sogar 20 bis 30 Prozent weniger. Es sei nicht etwa eine Lücke, sondern ein Abgrund, der sich vor berufstätigen Frauen öffne, konstatierte Kulturstaatsministerin Claudia Roth in ihrer Rede beim Zukunftskongress Equal Pay, der am 4. März anlässlich des diesjährigen Equal Pay Days in Berlin stattfand. 

„Deshalb hat es sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, die Gleichberechtigung von Frauen in der Kulturbranche voranzubringen, zum Beispiel durch geschlechtergerechte Mindesthonorare in Förderrichtlinien des Bundes oder die paritätische Zusammensetzung von Jurys und Gremien“, erklärte die Staatsministerin. Zudem sollen erfolgreiche Maßnahmen fortgeführt werden, sagte Roth.

Maßnahmen für mehr Chancengleichheit in Kultur und Medien

Dazu zählt beispielsweise das BKM-geförderte Projektbüro „Frauen in Kultur und Medien“, das der Deutsche Kulturrat 2017 eingerichtet hat. Künstlerinnen und andere weibliche Kreative erhalten hier Unterstützung bei der Vernetzung unter anderem zu den Themen bessere Aufstiegschancen, faire Bezahlung und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zu den zentralen Aufgaben des Projektbüros gehört auch die Umsetzung eines 1:1-Mentoring-Programms für Frauen, die Führungsverantwortung in Kultur und Medien anstreben. Hochqualifizierte Künstlerinnen und Frauen aus dem Kultur- und Medienbereich bekommen profilierte Berufskolleginnen und -kollegen zur Seite gestellt, von deren Erfahrungsschatz und Netzwerk die Mentees profitieren. Insgesamt 130 Frauen haben bereits an dem Programm teilgenommen, die sechste Runde ist schon angelaufen.

Darüber hinaus unterstützt BKM den Deutschen Kulturrat dabei, die mangelnde Datenlage zu Geschlechtergerechtigkeit in der Kultur zu verbessern, mehr Sichtbarkeit für das Thema zu erreichen und den Austausch von Expertinnen zu stärken. In Kürze wird der Deutsche Kulturrat eine in diesem Rahmen erstellte Studie veröffentlichen, die das Thema Einkommen im Kultur- und Medienbereich einschließlich des Gender Pay Gaps aus verschiedenen Blickwinkeln differenziert betrachtet. 

Entschlossen gegen sexuelle Belästigung

„Nicht zuletzt müssen wir noch entschlossener gegen sexuelle Belästigung und Gewalt vorgehen“, betonte die Kulturstaatsministerin in einem Statement anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März. „Deshalb werden wir die unabhängige Vertrauensstelle Themis auch weiterhin fördern und zeitnah weitere Maßnahmen vorstellen“, so Roth.

BKM hat die unabhängige Vertrauensstelle Themis 2018 als Reaktion auf die #MeToo-Debatte mit auf den Weg gebracht. Die Themis bietet Betroffenen rechtliche und psychologische Beratung in einem geschützten, vertraulichen Rahmen. Zugleich setzt sie sich dafür ein, die gesellschaftliche Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für sexualisierte Diskriminierung zu erhöhen und die Prävention insbesondere auf der Seite der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu stärken.

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