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Roth: Wir brauchen eine lebendige Erinnerungskultur mehr denn je

Thema: Holocaust-Gedenktag

Am 27. Januar wird in Deutschland an die Opfer des Holocaust erinnert. Vor 79 Jahren wurde an diesem Tag das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit.

Gedenkkranz der BKM zum Holocaust-Gedenktag am Holocaust-Mahnmal in Berlin.

Erinnern am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin, der zentralen Holocaustgedenkstätte Deutschlands.

Im nationalsozialistischen Deutschland wie auch im von Deutschland besetzten Europa wurden vor allem Jüdinnen und Juden, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, Zeugen Jehovahs, sogenannte „Asoziale und Berufsverbrecher“ sowie politische Gegnerinnen und Gegner verfolgt, vertrieben und systematisch ermordet. Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird des einzigartigen Menschheitsverbrechens des Holocaust gedacht.

„Der 27. Januar steht für das millionenfache Leid der Menschen, die dem systematischen Vernichtungswillen des nationalsozialistischen Deutschland zum Opfer fielen, aber auch für die Traumata der Überlebenden und ihrer Nachkommen“, erklärte Kulturstaatsministerin Roth zum Holocaust-Gedenktag. Die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus müsse heute mehr denn je lebendig gehalten werden, sagte sie. „Dies ist staatliche wie gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, fuhr Roth fort. Die Kulturstaatsministerin zeigt sich sehr besorgt, dass nach dem bestialischen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober in Deutschland eine Zunahme antisemitischer Taten zu beobachten sei. Antisemitismus wie allen Formen von Menschenfeindlichkeit müsse noch wirkungsvoller entgegengetreten werden.

„Es ist deshalb auch ein sehr wichtiges und starkes Zeichen, dass in diesen Tagen so viele Menschen couragiert ihre Stimme erheben gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung, Rassismus, Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung. Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die derzeit auf die Straßen gehen, machen sehr deutlich, dass sie Demokratiefeinden, Rechtsstaatsverächtern und Gegnern einer Gesellschaft der Vielfalt, die unser friedliches Zusammenleben in Freiheit bedrohen, entgegentreten und unser Land nicht überlassen werden“, so die Staatsministerin für Kultur und Medien.

Zukunft braucht Erinnerung

Mit der Aktualisierung des Gedenkstättenkonzepts des Bundes soll noch in diesem Jahr die Voraussetzung dafür geschaffen werden, die Erinnerungskultur in Deutschland fortzuentwickeln. Damit will der Bund die heutige Gesellschaft in ihrer gesamten Vielfalt erreichen. Gleichzeitig soll die Gedenkstättenkonzeption auch gesellschaftliche Veränderungen widerspiegeln.

Einen zentralen Beitrag bei der Vermittlungsarbeit leisten die Gedenkstätten und Mahnmale in Deutschland. Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags fanden in vielen bundesgeförderten Einrichtungen und Gedenkorten Veranstaltungen statt. Weitere Informationen finden Sie unter Aufarbeiten und Erinnern.

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages hat Staatsministerin Roth am 31. Januar 2024 mit Kranzniederlegungen an den vier zentralen Mahnmalen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Anschluss hat sie an der offiziellen Gedenkstunde des Deutschen Bundestages teilgenommen, die alljährlich am oder um den 27. Januar stattfindet und in diesem Jahr die generationenübergreifende Aufarbeitung des Holocaust thematisierte.

#WissenWasWar

Um Geschichte – aber auch die Gedenk- und Erinnerungsarbeit – sichtbar zu machen, erzählen die Stiftung Topographie des Terrors, die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz unter dem Hashtag #WissenWasWar ab dem 27. Januar Geschichten von NS-Opfern. Bundesweit sind Gedenk- und Erinnerungsstätten aufgerufen, Biographien und Wissenswertes aus den jeweils eigenen Einrichtungen und Archiven zur NS-Vergangenheit in den sozialen Medien zu teilen. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie beim Gedenkstättenforum.

Internationales Gedenken für die Opfer des Holocaust
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte den 27. Januar im November 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“. Er wurde zum ersten Mal im darauffolgenden Jahr begangen. Inzwischen findet der Gedenktag auch in vielen Staaten Europas statt.
Für die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die im Holocaust ermordet wurden, gibt es in Israel bereits seit 1959 einen Gedenktag, den Yom HaShoah. Nach dem hebräischen Kalender fällt der Gedenktag jeweils auf den 27. Tag des Monats Nisan. Nach dem gregorianischen Kalender variiert dieser Tag, in diesem Jahr ist er am 6. Mai.

Stand: Donnerstag, 01. Februar 2024

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