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Junge Kunst für Hanau

Thema: Aktionstag in Berlin

Donnerstag, 15. Februar 2024

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Anlässlich des vierten Jahrestags des Anschlags fand jetzt auf Einladung von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Initiative kulturelle Integration zum zweiten Mal ein Aktionstag statt. Im Zentrum standen diesmal Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern, die sich im Rahmen eines Schulwettbewerbs künstlerisch mit Rassismus, Antisemitismus und anderen Formen der Ausgrenzung auseinandergesetzt haben.

Claudia Roth und Serpil Temiz Unvar, Gründerin der „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“, mit Schülerinnen des Wettbewerbs.

Claudia Roth und Serpil Temiz Unvar, Gründerin der „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“, im Austausch mit Schülerinnen des Wettbewerbs.

„Der 19. Februar mahnt uns, für ein friedliches demokratisches Miteinander einzustehen und gemeinsam gegen eine Atmosphäre der Angst, des Hasses und der Gewalt vorzugehen“, betonte Kulturstaatsministerin Roth am 13. Februar bei der Ausstellungseröffnung in Berlin. „Zu diesem Miteinander gehört auch, dass wir das Leid der Opfer und ihrer Hinterbliebenen nicht nur anerkennen, ihnen nicht nur zuhören, sondern sie und ihre Geschichten, ihre Trauer, aufnehmen in unsere gemeinsame Erinnerung“, so Roth.

Dazu soll auch der Aktionstag Hanau beitragen, den die Kulturstaatsministerin im vergangenen Jahr mit der Initiative kulturelle Integration ins Leben gerufen hat. „Der Aktionstag Hanau steht im Zeichen von Solidarität mit den Opfern, im Zeichen einer wehrhaften Demokratie, in der die Würde eines jeden Menschen zu achten und zu schützen ist“, sagte Roth. „Er soll die Kraft von Kunst und Kultur wecken, um das gemeinsame Erinnern lebendig werden zu lassen“, erklärte die Kulturstaatsministerin.

Künstlerische Auseinandersetzung mit Rassismus und Antisemitismus

Bundesweit hatte die Initiative kulturelle Integration in Kooperation mit dem BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik Kunstlehrkräfte sowie ihre Schülerinnen und Schülern dazu aufgerufen, sich im Rahmen eines künstlerischen Wettbewerbs kritisch mit Rassismus, Antisemitismus oder anderen Formen von Ausgrenzung auseinanderzusetzen. Insgesamt 350 Bewerbungen ganz unterschiedlicher künstlerischer Formate wurden eingereicht. Davon wurden 84 Werke von einer Jury ausgewählt und sind jetzt bis zum 28. Februar im Foyer der Berliner Gemäldegalerie zu sehen.

„Die Kunstwerke zeigen eindrucksvoll, wie durch die künstlerische Auseinandersetzung mit Hass und Ausgrenzung Haltung gezeigt werden kann und sich Möglichkeiten eröffnen, am Diskurs einer demokratischen Gesellschaft teilzunehmen“, würdigte Kulturstaatsministerin Roth die Arbeiten. Mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus 19 Schulen in ganz Deutschland – darunter auch eine Schule aus Hanau – waren an ihrer Entwicklung beteiligt. 56 von ihnen wurden jetzt zusammen mit ihren Lehrkräften in die deutsche Hauptstadt eingeladen.

Einen Überblick über alle Preisträgerinnen und Preisträger sowie ihre Kunstwerke erhalten Sie auf der Website der Initiative kulturelle Integration. Weitere Informationen zur Ausstellung im Foyer der Berliner Gemäldegalerie finden Sie auf der Website der Staatlichen Museen zu Berlin.

Aufruf zu aktivem Engagement für die Demokratie

Die Kulturstaatsministerin mit einem Schüler vor einem der Kunstwerke.

Die Schülerinnen und Schüler erläuterten der Kulturstaatsministerin bei einem Rundgang ihre Kunstwerke.

Vom 12. bis zum 14. Februar konnten die Schülerinnen und Schüler nicht nur ihre Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie vorbereiten und ihre Werke dort präsentieren. Sie hatten auch Gelegenheit, sich zu vernetzen und sich mit Vertreterinnen und Vertretern zivilgesellschaftlichen Engagements auszutauschen. Besonders intensiv waren die Gespräche mit Serpil Temiz Unvar; ihr Sohn Ferhat war bei dem rassistischen Anschlag ermordet worden. Seither engagiert sie sich in der von ihr gegründeten „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“ für antirassistische Bildungsarbeit und Empowerment.

Bei einem Rundgang durch die Ausstellung stellten Schülerinnen und Schülern der Kulturstaatsministerin ihre Kunstwerke vor. Claudia Roth dankte allen für ihre Teilnahme am Wettbewerb und die eindrucksvolle und zum Teil sehr berührende Auseinandersetzung mit Rassismus und Ausgrenzung. „Euer Engagement zeigt, dass jede und jeder ein Zeichen gegen Hass und Hetze und für ein friedliches Miteinander setzen kann“, so Roth.

Der Aktionstag Hanau findet seit 2023 jährlich statt, um nachhaltig ein Zeichen gegen Hass zu setzen. Ziel ist es, an die Opfer des Anschlags zu erinnern, aber auch aktives Engagement gegen Rassismus und Ausgrenzung zu stärken. Zum ersten Aktionstag im vergangenen Jahr gab es einen Schultheaterwettbewerb mit anschließender Aufführung im Deutschen Theater Berlin.
Nähere Informationen zum Aktionstag Hanau und den finden Sie auf der Website der Initiative interkulturelle Integration.

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